Das Herzstück des SLR-Würfels ist der Spiegel. Er wirft das Bild auf die Mattscheibe und macht beim Auslösen blitzschnell Platz, damit das Licht auf den Film fällt. Da der Spiegel im Mittelformat grösser dimensioniert sein muss als im Kleinbildbereich, ist auch die bewegte Masse grösser. Somit ist die Gefahr von Erschütterungen beim Auslösen zwangsläufig grösser. Gleichzeitig ist aber auch die Kamera schwerer, was wiederum eher zur Stabilisierung beiträgt. Insofern ist die Nützlichkeit dieses Feature umstritten.
Bei vielen Mittelformatkameras ist der Spiegelschlag hervorragend gedämpft, auch wenn die Akkustik etwas anderes suggeriert. Das heisst, dass ein lauter Spiegelschlag nur bedingt auch starke Erschütterungen bedeutet. Bei Schlitzverschlusskameras kommt zum Spiegelschlag auf jeden Fall auch noch der Verschlussvorhang dazu, gerade bei Zeiten um die 1/60 und 1/30s kann sich das störend auf die Bildschärfe auswirken. Deshalb macht die Spiegelvorauslösung nur mit einem exzellenten Stativ, einem noch besseren Stativkopf sowie mit erschütterungsarmen Zentralverschlüssen wirklich Sinn. Dann lässt sich damit allerdings auch das letzten Quäntchen Schärfe einfangen.