Standard im Mittelformat sind Einstellhilfen wie Schnittbild und Mikroprismen. Manche Fotografen fühlen sich dadurch aber auch gestört und wollen eine simple Klarscheibe, bei Teleobjektiven mit der dunklen Offenblende 8 hilft ein Schnittbild beispielsweise eh nicht mehr. Architekturfotografen achten auf gerade Häuser, Landschaftsfotografen auf den gerade Horziont - beiden kann eine Gittermattscheibe in Verbindung mit einer Aufsteck-Wasserwaage helfen. Auch Rückteile mit besonderen Formaten (etwa 24x54 auf 135er-Film) erfordern oft eine spezielle Einstellscheibe. Wer also spezielle Wünsche hat, sollte darauf achten, dass seine Kamera das Wechseln der Mattscheibe erlaubt - und dass die gewünschte Mattscheibe noch lieferbar oder gebraucht erhältlich ist.
Fremdhersteller bieten auch teure "superhelle" Scheiben an, die etwa zwei Blenden heller als herkömmliche Mattscheiben sind. In Verbindung mit einem Messprisma kann dies allerdings zu massiven Fehlmessungen kommen, weil die Sensoren oberhalb der Mattscheibe durch das anders gerichtete Licht irritiert werden. Wenn die Abweichungen linear sind, kann man dies mit der Belichtungskorrektur (oder einer Verstellung der Filmempfindlichkeit) ausgleichen. Moderne Klarscheiben sind jedoch in der Hinsicht leider oft unberechenbar.