Motor, Kurbel oder Handgriff?

Gleich zu Beginn: Ein Motor macht grosse und schwere Mittelformat-SLR-Kameras noch grösser und noch schwerer. Wer für Studiozwecke einen Motor möchte und die Kamera auch auf Reisen mitnehmen will, sollte darauf achten, dass der Motor abgenommen werden kann. Das spart Gewicht und Grösse im Rucksack. Kameras mit fest eingebautem Motor sind nur fürs Studio wirklich empfehlenswert.

Wer allerdings Bildfolgen von 7 Bilder pro Sekunde aus dem Kleinbildbereich gewöhnt ist, muss sich umgewöhnen: Die meisten Motoren im Mittelformat-Bereich schaffen zwischen 1-2 Bildern pro Sekunde. Ausserdem sind Motoren immer auch Batteriefresser. Der Normalfall im Mittelformat ist eine Kurbel rechts am Gehäuse. Damit wird der Verschluss gespannt und der Film weitertransportiert. Bei einigen Kameras wird der Verschluss auch separat gespannt. Wer rasche Bildfolgen machen will, sollte sich hier genau über sein Wunschmodell informieren.

Für viele Kameras ist ein Handgriff erhältlich, der vor allem in Verbindung mit dem Prismensucher (wegen der anderen Kamerahaltung bei einem 90 Grad-Einblick) ergonomisch sehr viele Vorteile bringen kann. Ein solcher Handgriff ("Schnellschaltgriff") ermöglicht meistens den Filmtransport mit einer Daumenbewegung. Die Frage ist vor allem, wo man die Kamera meistens betreibt. Auf dem Einbein mit Prisma ist ein Handgriff meist besser als die Kurbel, auf dem Dreibein mit Lichtschacht ist die Kurbel ergonomischer.