Eine Detailseite zum Thema "Makro im Mittelformat" ist in Arbeit. Daher nur soviel: Ein Objekt der Grösse 24x36mm lässt sich mit Kleinbild-Kameras mit einem 1:1-Makroobjektiv formatfüllend abbilden. Im Mittelformat (beispiel 6x6) entspricht 1:1 hingegen 56x56mm. Durch das grössere Format landet man deshalb rasch bei hohen Abbildungsmasstäben, und damit auch bei Balgengeräten und Einstellschlitten. Dies sind jedoch Geräte, die für Anfänger nicht unbedingt empfehlenswert sind (gutes Stativ mit gutem Kopf erforderlich, Handling schwierig, Verlängerungsfaktoren, hauchdünne Schärfentiefe, und so weiter, und so fort...).
Da viele Makroobjektive im Mittelformat ohne Zubehör sowieso nur bis 1:4 abbilden können (was bei 4,5x6 einem Motiv der Grösse von etwa 17x22cm entspricht), enden Spontankäufe schnell im Frust. Hervorragend geeignet sind diese Objektive allerdings für angeschnittene Porträts. Normale Objektive im Mittelformat haben nämlich eine miserable Naheinstellgrenze, die etwa bei 1:10 endet. Das entspricht bei 6x6 einem Motiv von 60x60cm. Kleinere Objekte (wie etwa ein Kopf) können damit logischerweise nicht formatfüllend fotografiert werden. Hier kann ein Makroobjektiv ein gutes Werkzeug sein.
Wer weder Mühe noch Ausgaben scheut, kann natürlich auch im Mittelformat exzellente Makroaufnahmen zaubern. Dann sollte er aber unbedingt vor einem Kamerakauf das erhältliche Zubehör beachten und daran denken, dass etwa bei Zentralverschluss-Systemen meistens keine Fremdadaptionen möglich sind. Makroobjektive gehen höchstens bis 1:1, mit Balgen oder Zwischenringen meistens bis 2:1. Grössere Masstäbe bei guter Bildqualität erreicht man nur mit Vergrösserungsobjektiven am Balgen oder mit Normaloptiken in Retrostellung.